Evolution auf B

Der Komponist Karl Schiske und die zeitgenössische österr. Musik nach 1945.

Kamera /Schnitt: Benjamin Epp
Produktionsleitung: Bernadette Stummer
Ton: Tony Tong Zhang
Buch/Regie. Kurt Brazda

Mit : Klangforum Wien, Kaori Nishii , Johannes Kallitzke uva.

Mehr zum Film

Erschlagt mich, ich verrate nichts

Käthe Sasso, Widerstandskämpferin

Dokumentarfilm 2014

Buch: Brigitte Fenko, Kamera: Benjamin Epp, Regie: Kurt Brazda

Käthe Sasso (geborene als Käthe Smudits) ist eine der letzten Überlebenden aus der Zeit des österreichischen Widerstandes gegen die Nazis und hat bevor sie nach Ravensbrück deportiert wurde qualvolle Jahre in Gestapogefängnissen in Wien durchlebt.
Dabei wurde sie Zeugin und Leidtragende der gnadenlosen NS Justiz, die allein in Österreich an die 1200(!) Unschuldige mit dem Fallbeil hinrichten ließ. Der Fokus des Filmes richtet sich auf Käthe Sassos Aktivität und Haft in den Jahren 1938 -1944, in welchen sie die wesentlichen ProtagonistInnen des österr. Widerstandes kennenlernte und nur durch Ihre Jugend der drohenden Hinrichtung entging.
Aktueller Anlass für den Film war die Errichtung und Eröffnung einer Gedenkstätte am Zentralfriedhof in diesem Jahr und zwar an jener Stelle, wo die Hingerichteten verscharrt wurden. Käthe Sasso kannte viele von Ihnen persönlich und hat jahrelang dafür gekämpft, dass die Republik diesen Menschen endlich offiziell die ihnen zustehende Würdigung zuteilwerden lässt.
Regisseur Kurt Brazda lässt mit Kameramann Benjamin Epp Käthe Sasso ihren Begegnungen und Erlebnissen von damals auf den Originalschauplätzen in Wien nachspüren. Plötzlich finden wir uns in einer Stadt der Angst und Beklemmung wieder, in welcher der Nazi-Terror Mitläuferschaft und Denunziantentum produziert und in der Diffamierung, Arisierung und Deportationen an der Tagesordnung stehen. Es gibt allerdings eine Gruppe von gut vernetzten Menschen, die im Untergrund agieren und in täglicher Todesgefahr Widerstand leisten. Sie sind es letztendlich, denen unser Land ein entscheidendes Quäntchen Ehrenrettung verdankt, welches gegen den selbst zuerkannten und verlogenen Opfermythos anzurechnen ist.
Käthe Sasso gibt in diesem Film diesem Widerstand ein Gesicht, indem sie als Überlebende jenen ihre Identität für die Nachwelt zurückgibt, die im Kampf für die Menschlichkeit hingerichtet wurden und von denen viele bereits dem Vergessen anheimgefallen sind.
Sie zeigt Orte in Wien, an denen Widerstand praktiziert wurde, geheime Treffpunkte, die zum Nachrichtenaustausch dienten, Wohnungen, in denen subversiv geplant und gearbeitet wurde. Wir erfahren von der Mühsal und tödlichen Gefahr mit welcher damals der Druck und die Verbreitung von Flugschriften verbunden war. Wir lernen letztlich auch Denunzianten kennen, die für jeden verratenen Kämpfer den Schandlohn von 30 Reichsmark kassierten.
Schließlich führt uns Käthe Sasso noch an die Plätze ihrer Gefangenschaft wie zur „Liesl“ dem damals berüchtigten Polizeigefangenenhaus an der Rossauer Lände , wo das junge Mädchen während der brutalen Gestapoverhöre wochenlang eingesperrt war.
Wir gehen mit ihr ins Landesgericht wo sie hautnah die letzten Tage und Stunden ihrer zum Tod verurteilten Kameradinnen „Schwestern“ wie sie sie nennt, erlebte und selber aufgrund ihrer Jugend nur knapp der Hinrichtung entkam.

Im Gefängnis lernte sie auch die legendäre Ordens- und Krankenschwester Maria Restituta Helene Kafka kennen, eine Zentralfigur des Widerstandes gegen die Nazis, mit der sie vor ihrer Hinrichtung noch einige Gespräche führen konnte. In ihren Erinnerungen nennt sie Käthe liebevoll „Resterl“. Maria Kafka wie alle anderen Exekutierten am Zentralfriedhof verscharrt und 1998 von Papst Johannes Paul II selig gesprochen, hat die blutjunge Käthe damals zutiefst beeindruckt. Nicht zuletzt deshalb hat sie sich nach dem Krieg für das ehrende Andenken der mutigen Ordensfrau vehement eingesetzt.
Dem Fallbeil knapp entgangen, blieb Käthe die Lagerhaft jedoch nicht erspart, indem sie 1944 ins KZ Ravensbrück deportiert wurde. Das aber ist eine andere Geschichte…
Käthe Sassos schon 1945 einsetzender unermüdlicher Kampf gegen das kollektive Vergessen mündete schließlich sehr spät, aber doch in die Errichtung der vorher erwähnten Gedenkstätte am Zentralfriedhof („Gruppe 40“), deren Eröffnung zweifellos einen Höhepunkt in ihrem Leben bedeutet. Dieser Kampf mit all seinen Rückschlägen und Enttäuschungen wird im Film ebenfalls thematisiert.
Anhand von Käthe Sassos Geschichte wird die aktuelle Bedeutung von Zivilcourage und Widerstand bereits gegen die Anfänge jeder Form von Diktatur und Menschenverachtung ins Bewusstsein gerückt.

TEAM

Regie: Kurt Brazda
Idee: Peter Weidner (OÖ Freiheitskämpfer)
Buch : Brigitte Fenko Kurt Brazda
Kamera : Benjamin Epp aac
Wolfgang Hackl aac
Christian Bednarik
Ton: Tony Tong Zhang
Klaus Kellermann
Sprecher: Karl Ferdinand Kratzl
Schnitt: Benjamin Epp
Musik: Peter Kaizar
Mischung: Georg Mittermayr
Produktionsleitung/Aufnahmeleitung : Bernadette Stummer
Filmgeschäftsführung: Maria Friessner
Öffentlichkeitsarbeit: Michael Wanek
Produktion : WIFAR
gemeinsam mit
Lhotsky-Film

Mit finanzieller Unterstützung von:
ORF
Zukunftsfonds der Republik Österreich
Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus
BKA Frauenministerin
AK OÖ
Niederösterreich Kultur
Burgenland Kultur
Wien Kultur

DVD erhältlich bei WIFAR 1200 Wien Wallensteinstraße 68 0043 1 374 53 12 WIFAR

Vranitzky

Dokumentarfilm 2012

Kamera und Schnitt : Benjamin Epp
Ton: Christian Bednarik
Buch und Regie : Kurt Brazda
Mitarbeit: Herwig Libowitzky und Andreas Forst

Als Franz Vranitzky in seiner Eigenschaft als Bundeskanzler der Republik Österreich am 8. Juni 1991 seine legendäre Rede vor dem Nationalrat hielt, in welcher er die Mitverantwortung österreichischer Bürger an NS Verbrechen eingestand, horchte die ganze Welt auf. Erstmals hatte ein offizieller Vertreter Österreichs, noch dazu ein Bundeskanzler, durch dieses Schuldeingeständnis in aller Öffentlichkeit unmissverständlich klar gemacht, dass Österreicher nicht nur Opfer nationalsozialistischer Politik, sondern in überproportionaler Weise auch Täter waren.
Eine echte Aufarbeitung, wie sie in Deutschland bereits nach dem Krieg eingesetzt hatte, gab es hierzulande erst nach jener denkwürdigen Rede, wobei die sogenannte „Waldheimaffäre“, die Vranitzky in seiner Funktion als Bundeskanzler hautnah erlebte, als Zündmechanismus diente.
Vranitzky zeigte aber auch Haltung, als er 1986 die von seinem Vorgänger Fred Sinowatz übernommene Koalition mit der FPÖ abbrach, nachdem der rechte Flügel dieser Partei Jörg Haider ins Amt des Bundesparteiobmanns gehievt hatte.
Zusammen mit dem damaligen Außenminister Alois Mock hat er Österreich in die EU geführt und ist wahrscheinlich einer der letzten einer Generation von Staatsmännern, die man als Architekten eines vereinten Europas bezeichnen kann.
Als Vranitzky 1988 zum Parteiobmann der SPÖ gewählt wurde, befand sich diese in einer nicht unbedingt glücklichen Lage. Das änderte sich zunächst auch unter Vranitzky nicht, allerdings konnte sie trotz Verlusten bei National- und Landtagswahlen ihre dominierende Position halten, was sicherlich auf den von Vranitzky betriebenen Modernisierungsschub zurückzuführen war.

Der Film von Kurt Brazda ist ein Versuch politisches Geschehen aus der Sicht eines Menschen darzustellen, der selber an entscheidender Stelle daran beteiligt war. Franz Vranitzky ist also Handelnder und Zeitzeuge zugleich. In bisher nie dagewesener Offenheit erzählt er Motive und Hintergründe sowie persönliche Erfahrungen mit dem politischen Alltag. Dabei spart der Erfolgsverwöhnte in ehrlicher Art und Weise auch Fehler und Niederlagen nicht aus und lässt uns seine persönlichen Befindlichkeiten dabei spüren.
Zahlreiche prominente Weggefährten kommen zu Wort und kommentieren, manchmal auch sehr kritisch, Person und Wirken. Trotzdem zeichnet sich ab, dass Vranitzky ein staatsmännisches Format verkörpert, das in der gegenwärtigen politischen Szene äußerst selten geworden ist.

Der Privatmann Franz Vranitzky blieb der Öffentlichkeit immer ein wenig verborgen. Im Film gelingt es dagegen - nicht zuletzt auch mit noch nie veröffentlichten Privatfotos- Mensch und Familie näher zu beleuchten.

DVD erhältlich bei WIFAR 1200 Wien Wallensteinstraße 68 0043 1 374 53 12 WIFAR

Was heißt denn hier Ruhestand?!

Dokumentarfilm 2012

60- und 70 jährige betreten zum ersten Mal jene Bühnen, die Profi Tänzerinnen bereits im Alter von 35 Jahren verlassen haben. Ihr Anspruch: sich in Form von zeitgenössischen TanzPerformances öffentlich zu präsentieren, als aktive KünstlerInnen und nicht als passives Publikum.
Die fünfzehn Mitglieder der „AGE COMPANY“ kommen aus unterschiedlichen Berufen: Wirtschaftsexpertin, Physiotherapeutin, Modell, Journalistin, Sozialarbeiterin, Telefonistin, Cutterin, Fremdenführerin, Kosmetikerin, Kulturmanagerin. Sie sind verliebt, verheiratet, geschieden. Sie leiden unter Bandscheibenvorfall, haben künstliche Hüftgelenke, grauen Star, Zahnprothesen Koordinationsschwierigkeiten. Jede hat ein anderes Motiv, mitzumachen: etwas Neues wagen, sich einen Lebenstraum erfüllen, der Einsamkeit entkommen, das eigene kreative Potential ausleben, endlich künstlerisch arbeiten.
Bescheiden, dankbar und freundlich sollten sie sein die Alten, zufrieden auf ein erfülltes Leben zurückblicken und weise nach vorne schauen, möglichst unauffällig und bewegungslos, so will es die Gesellschaft. Aber, ist das wirklich eine Perspektive für älter werdende Menschen?
Die Mitglieder der AGE COMPANY sagen „Nein danke“. Richtungswechsel ist angesagt, neue Geschichten wollen erzählt werden. Die dabei verwendeten Requisiten: die alternden Körper, diese Speicher von individuellen Geheimnissen, biographischen Brüchen, unerfüllten Hoffnungen, aufflackernder Wut, Angst vor der Liebe, Resignation über verpasste Gelegenheiten, der Sehnsucht nach Freiheit und von der Freude am Leben.

Der Film von Regisseur Kurt Brazda und Kameramann Benjamin Epp begleitet die AGE COMPANY über ein Jahr, nimmt teil am Leben einzelner Protagonistinnen und dokumentiert Frust und Lust beim Erarbeiten der Tanzgeschichten, die „Ästhetik“ der älteren Körper, an denen sich die jeweilige Lebensgeschichte ablesen lässt. Er zeigt die Arbeit der Choreografin sowie die Performance selbst. Die neue Generation der Alten sieht im Älterwerden neue Freiheiten und fragt sich „wann wenn nicht jetzt“, „warum nicht“, “was können sie mir schon tun“.

Nora Aschacher

Dokumentarfilm (48 Minuten) Österreich 2012
Idee: Nora Aschacher
Kamera und Schnitt: Benjamin Epp
Ton: Christian Bednarik

Buch und Regie: Kurt Brazda

Eine WIFAR Produktion mit
BENJAMIN EPP Film und
ARGE REGION KULTUR

Der Mann auf dem Balkon

THE MAN ON THE BALCONY
Dokumentary 2008

Rudolf Gelbard was deported to the concentration camp Theresienstadt alongside his Jewish parents in 1942. Since 1945 he puts himself out for the clarification of the Nazi-regime's crimes.
In this movie Gelbard leads us to certain venues of his child hood in Vienna, where the "Jewboy" had to endure humilation after Hitler's march-in to Austria in 1938. He also witnessed at first hand the cynically so-called "Reichskristallnacht" with its pogroms and was also witness to the fire of the big synagogue in Vienna's Tempelgasse. In October 1942 he was deported to Theresienstadt alongside his family.
A substantial part of Kurt Brazda's documentary is dedicated to Rudolf Gelbard's experiences in Theresienstadt, where he had to spend a crucial part of his childhood and youth from 1942 to 1945. Of the 15.000 children to be brought to this forecourt of extinction, only about 200 survived, including him.
We accompany him on a drive to Terezin/Theresienstadt. There he shows the scene of his childhood, shaped of fear and hopelessness, unthinkable for those, who were born afterwards. For him, it certainly is no easy journey...

WIFAR presents "THE MAN ON THE BALCONY"
Writer KURT BRAZDA
Camera BENJAMIN EPP AAC
ASTRID HEUBRANDTNER AAC
Editor BENJAMIN EPP
Sound CHRISTIAN BEDNARIK
Music MARKUS VORZELLNER
Clarinet JOACHIM CELOUD
Music-Recording WALTER ALTNÖDER
Concept MARKUS VORZELLNER
Director KURT BRAZDA
Year of production 2008

DVD erhältlich bei WIFAR 1200 Wien Wallensteinstraße 68 0043 1 374 53 12 WIFAR

An der schönen roten Donau

Dokumentarfilm 2007

Ein filmischer Rückblick von Kurt Brazda auf das Lebensgefühl der jungen Wiener
Nachkriegsgeneration ab 1945.
Wie ging es den jungen Mädchen und Burschen, die 1945 gerade aus den Kinderschuhen schlüpften und als Teenies und Hoffnungsgeneration in eine neue Zeit - eine Zeit ohne Krieg - blicken durften?
Stand ihnen sofort die Welt offen? Welche Zukunftsvorstellungen hatten sie und wie sah ihre Realität aus? Wie empfanden sie ihren Alltag, in dem der Hunger langsam verschwand, "Konsum" aber noch ein Fremdwort war?
Der Wiener Regisseur Kurt Brazda ging für seinen 45minütigen Dokumentarfilm AN DER SCHÖNEN ROTEN DONAU (Kamera: Benjamin Epp) diesen Fragen nach, sprach mit den damaligen Jungen und forschte nach Archivmaterial. Vor allem aber fand er Gesprächspartner/innen, die - je nach Temperament wehmutsvoll, begeistert oder illusionslos über ihr Leben als junge Frau/junger Mann im Wien der Nachkriegsjahre erzählen.

Noch Lichtjahre entfernt vom konsumorientierten Zeitgeist von heute entwickelten sich nach '45 Träume und Sehnsüchte von einem Leben endlich ohne kriegsbedingte Bedrohung, Hunger und materieller Entbehrung. Die sich langsam lösende kollektive Angst gab wieder Raum für zwischenmenschliche Begegnungen jeder Art, die zum Brennpunkt der alltäglichen Lebensführung wurden: "Wir hatten nur uns und hatten Spaß dabei“ so berichtet die damals 23jährige Rosa Heinz im Film. Unterhaltung, das hieß damals wie heute gemeinsames lustvolles Erleben, freilich mit einem wesentlichen Unterschied zu heute: Alle hatten gleich wenig und von Wert war alles, was den Alltag mit Freude erfüllte.

Auch von Politikverdrossenheit war in diesen Jahren noch keine Rede. Unter der Devise „Nie wieder“ erwachte in vielen jungen Menschen das Bedürfnis nach politischem Engagement, vor allem ging es darum, den Einzelnen und seine Stellung in der Gesellschaft wieder in den Mittelpunkt zu rücken.
Auch der Humor durfte wieder kritisch sein: "An der schönen roten Donau" lautete ein besonders unter der jungen Generation beliebter Gassenhauer von Hermann Leopoldi, in dem es um die erschreckende Anpassungsfähigkeit der Österreicher ging - egal ob Naziherrschaft oder russische Besatzung...
Regisseur Kurt Brazda: "Der Schwung und Optimismus von damals, wo alles noch so einfach schien, wirkt wie eine schöne Illusion angesichts der politischen Niederungen unserer Gegenwart. Doch mir ging es mit diesem Film nicht um eine unbotmäßige Verklärung einer schweren Zeit sondern darum, dass diese Menschen eine „Schule der Genügsamkeit“ vorgelebt haben und dabei ein Glücksgefühl empfanden, dass unserer auf Konsum und Besitz fixierten Generation abhanden gekommen ist."

DVD erhältlich bei WIFAR 1200 Wien Wallensteinstraße 68 0043 1 374 53 12 WIFAR

Alles sehr kompliziert

Dokumentarfilm 2003

Portrait des legendären österreichischen Kulturpolitikers und Bundeskanzlers
Kamera und Schnitt: Benjamin Epp
Buch und Regie: Kurt Brazda
Produktion : WIFAR

DVD erhältlich bei WIFAR 1200 Wien Wallensteinstraße 68 0043 1 374 53 12 WIFAR